Achtsamkeit: Zur Ruhe kommen im Philosophenviertel
Der Alltag kann mitunter sehr stressig sein; kommen noch Herausforderungen wie Krankheit, Verlust oder andere schmerzhaften Erfahrungen dazu, scheint das Chaos perfekt. Dies sind unvermeidbare Teile des Lebens. Wenn man sich jedoch überwältigt fühlt, kann Achtsamkeit helfen. Diese definiert sich als Zustand von Geistesgegenwart, d.h. bewusst im gegenwärtigen Augenblick zu leben, ohne zu urteilen.
Achtsamkeit ist vor allem dann hilfreich, wenn man feststellt, dass einem aktuell der Lebenssinn abhanden gekommen ist und man nicht so recht weiß, wohin.
Durch Achtsamkeit kreiert man einen Raum, man kann sich ganz neu orientieren. Es geht in die Tiefe. Es geht nicht um schnelle Problemlösungen (z.B. bei Schlafstörungen). Es geht um das ganze Leben – nicht mehr und nicht weniger.
Mechthild Engelhorn kennt sich mit dem Thema bestens aus - die studierte Pädagogin ist zusätzlich zertifizierter MBSR-Coach. MBSR steht für “Mindful Based Stress Reduction”, zu deutsch: Stressreduktion durch Achtsamkeit. Sie bietet im ausgebauten Keller ihrer Jugendstil-Villa in der Oststadt verschiedene Kurse an.
Wie sind diese aufgebaut und für wen sind sie geeignet?
Die Kurse eignen sich für Menschen, die ins Fragen gekommen sind (z.B. durch Schicksalsschläge) und/oder körperliche Beschwerden haben, für die es keine physiologische Erklärung gibt.
Der Kurs ist didaktisch aufgebaut. Krankheitsbedingte Symptome können besser werden und die Lebensqualität kann sich enorm verbessern.
Eine wichtige Erkenntnis des Kurses ist:
Ich bin nicht das Symptom und es ist nicht das einzige, das mich ausmacht.
Vielen Menschen haben zwar keine Lust, sich dem Symptom zuzuwenden, jedoch bietet genau das eine Chance.
Mechthild ist nach eigenen Angaben ein „Kind ihrer Zeit“. Aufgewachsen in den 60er Jahren hat sie die Hippie-Zeit live miterlebt. Meditation und auch Indien haben sie schon lange fasziniert, sodass sie nach dem Abi nach Indien ging und einige Monate in einem Ashram lebte.
Laut Mechthild haben alle Weisheitstraditionen den gleichen Kern:
Es geht darum, größere Zusammenhänge zu erfahren, hinter das zu schauen, was die Rätsel des eigenen Lebens uns aufgeben.
Fun Fact: Schon die Beatles haben meditiert ;)
Achtsamkeit war früher ein Nischenprodukt. Vor etwa 15 Jahren war Mechthild froh, wenn ihr Kurs überhaupt voll war. Vor etwa 10 Jahren kam dann der Umbruch.
Vor allem in Frauen- oder Wellnessmagazinen wurde das Thema aufgegriffen und gehypt. Achtsamkeit wurde oft mit Wellness verglichen – man spürt den Körper, tut sich was Gutes und verbindet sich mit seinem Körper.
Ein wesentlicher Punkt der Achtsamkeitsmeditation ist das Verständnis, wie wertvoll der Körper ist und was ihm gut tun würde.
Ich selbst habe den Kurs vor einiger Zeit übrigens auch absolviert und kann ihn nur empfehlen. Mir persönlich hat er geholfen, wieder mehr zu Ruhe zu kommen und verstärkt auf den Körper zu hören. Der Kurs bedeutet zwar Arbeit (es gibt auch Hausaufgaben), aber es lohnt sich. Besonders gut hat mir außerdem der Achtsamkeitstag gefallen. Neben den abendlichen Kurstreffen ein Mal pro Woche gibt es an einem ausgewählten Samstag einen sechsstündigen Achtsamkeitstag. Er ist eine gute Mischung aus Meditation, Ruhe und Bewegung im großzügigen Garten. Außerdem kocht Mechthild mittags ein indisches Curry für alle, das wirklich Weltklasse ist!
Gut zu wissen: die meisten Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten :)
Aufbauend auf den MBSR-Kursen gibt es übrigens auch MBSC-Kurse. Hier geht es um Selbstmitgefühl. Ziel dieser Methode ist es, sich ganz sich selbst zuzuwenden, auch mit den kritischen Anteilen der Person. Man soll mit sich selbst sehr einfühlend, mitfühlend und verstehend umgehen.
Neugierig geworden?
Mechthild Engelhorn
Spinozastr. 32 | 68165 Mannheim
Tel.: 0621/4183711
E-Mail: mechthild[at]mbsr-engelhorn.de
Website: www.mbsr-engelhorn.de